Gedicht: Erlaubt.

von Hannah Mie, 17.12.2025

Es ist gar nicht das Andersfühlen 
Damit komm ich klar 
Ich hab ja meine Leute 
Die sind für mich da 
Es ist die Angst die mir so Angst macht 
Der ist man ausgesetzt 
Angstvoll hilflos sozusagen 
Wer weiß wer letzt, 
wer hetzt, 
wer fetzt 
Ich will sie küssen 
Ihr zeigen dass ich sie liebe 
Doch was wenn?
Wenn da wer schlecht ist 
Wer bös ist
Auf die Liebe 
Ich weiß ich habe ja nichts falsch gemacht 
Das macht's noch absurder 
Noch hilfloser
Noch prekärer
Meine Lage 
Vertraut mir wenn ich sage 
Queer sein ist nicht nur lustig, nicht nur schön 
Jedenfalls nicht allein 
Nicht in der Ubahn 
Nicht im Park 
Könnt ihr so viel nennen
Es ist nicht einfach
Und dann sagen Leute, die ich kenne 
"Ich wünschte ich wär lesbisch"
Wünschst dir Angst zu haben 
Wünschst dir unfrei zu sein 
Wünschst dir nebeneinander zu gehen ohne Berührung 
Weißt du was du dir da wünschst?
Verboten sein 
Wortwörtlich 
Kuss
Krankenhausreif 
Ja danke auch
Wünsch dir das zu weihnachten 
Vielleicht wird es ja wahr
Ich wünsch´s dir nicht 
Bin gut zu Menschen 
Hoff du bleibst sicher 
Hetero 
Denn dann bist du egal wo 
Erlaubt
Gesehen 
Repräsentiert 
Vertreten 
Gehört 
Erlaubt 
Erlaubt.
Hab mir nh Gruppe gebaut 
Die auch so ist
Auch die Angst hat
Die ich hab 
Gemeinsam Angst haben 
Gemeinsam stark sein 
Ich will nicht stark sein 
Ich will nicht stark sein müssen 
Will nur ihre Hand halten 
Was gibt es da schon 
Wofür man stark sein muss 
Und genau das ist der Punkt 
Jeder Kuss 
Ist für manche Menschen schwer 
Dabei ist es meiner 
Unserer 
Hat nichts mit ihnen zu tun 
Aber ja man wünsch dir nur lesbisch zu sein 
Wünsch´s dir doch zu weihnachten 
Vielleicht wird's ja wahr 
Vielleicht kommt ja wer und gibt sie dir
So zart und doch ganz klar 
Vielleicht gehört die Angst dann
nicht mehr nur noch mir